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Heute hat Euch Evelyn von Oh Yeah Atelier zusammen mit Keramikbedarf Andrea Wolbring wieder eine wunderschöne Töpferanleitung für Euren Garten, Balkon, die Terasse oder zum Verschenken mitgebracht.
Die Zwiebeltürmchen sind Unterschlupf für Ohrenzwicker und Co. die in deinem Gemüsebett willkommen sind. Sie sind extra so konstruiert, dass das Stroh nicht so leicht herausfällt.
Du brauchst zum Töpfern:
Wenn Du vor hast öfter zu Töpfern, lohnt es sich ein Werkzeug-Set zuzulegen. Ansonsten finden sich sicher in deiner Küche Alternativen.
● Ton deiner Wahl. Ich habe hier Vito Blanco Sibelco benutzt. Er kann bei bis zu 1150
Grad gebrannt werden und hat hier auch seinen Sinterpunkt, dass bedeutet er ist
frühsinternd. So kann ich Glasuren im Niedrigbrennbereich benutzten und die Schätze
sind trotzdem frostsicher.
● Eine kleine Schüssel mit Wasser und ein Schwämmchen
● Messer oder Skalpell
● Hier verwendete Glasuren: Engoben und Glasuren von Andrea
Wolbring. Ich durfte verschiedene für Euch ausprobieren. Riffgrün, Avocado, sweet
Hazelnut sind meine Favoriten. Auf den Fotos siehst Du gut welche noch dabei sind.
Töpfern ohne Brennofen
Hinweis: Wenn du keine Möglichkeit hast Ton in deiner Nähe zu brennen, (Hinweise zum Brennservice finden sind hier verlinkt) dann kannst Du auch lufttrocknenden Ton verwenden. Natürlich entfällt dann das Brennen und Glasieren. Sie können dann mit Farbe und Lack bemalt werden. Allerdings nur in überdachten Bereichen, weil es nicht wasserdicht ist und nicht witterungsbeständig ist.
So werden die Zwiebeltürmchen für den Garten getöpfert
1. Schritt
Richte dir alle Arbeitsmaterialien zusammen. Wiege dir ein Stück Ton ab. Ich finde mit 400 Gramm bekommt das Türmchen ne gute Größe. Für die Spitze brauchst Du ein zweites kleineres Stück, ca. 50-100 Gramm reichen.
2. Schritt
Forme eine Kugel. Ziel ist es jetzt daraus eine Daumenschale zu
machen, bei der der Rand nach innen geneigt ist. Also tatsächlich einer Kugel ähnelt.
Je mehr Du das machst, desto eher bleibt später das Stroh drin.
3. Schritt
Stecke deinen Daumen in die Kugel bis fast zu Boden. Dann höhlst Du sie mit deinem Daumen ein wenig aus und erschaffst so einen kleinen “Fuchsbau”.
4. Schritt
Dann kannst Du anfangen zu “Pinchen”, also mit Daumen und Zeigefinger den Ton zusammen zu drücken. Immer im Kreis herum, spiralförmig vom Boden bis zum Rand. Je kleiner und gleichmäßiger deine Bewegungen sind, desto besser kannst Du die Form kontrollieren.
5. Schritt
Dann formst du die Spitze. Mach eine Rolle mit einem dicken und einem dünnen Ende. Das dicke Ende drückst Du flach damit es gut auf deine Kugel drauf passt. Beides muss dann gut angeritzt und entweder mit dem Schwämmchen nass gemacht oder mit Schlicker bestrichen werden.
Verbinde beide Teile vorsichtig. Wenn Dein Ton viel zu weich ist, kannst Du dein Türmchen auch leicht anfönen, um ihm mehr Stabilität zu geben.
Auf dem Foto siehst Du das ich dann alles über die Wasserschüssel gehalten habe und die Spitze wie einen Henkel gezogen habe. (So sagt man dazu wenn man ein Stück Ton mit viel Wasser vorsichtig in die Länge zieht).
So entsteht ein langes Stück das ich zu einer Spirale aufgedreht habe.
Auf den Fotos siehst Du einige Beispiele. Die Spirale ist auch toll, falls du dein Türmchen aufhängen willst und mit Vogelfutter füllen möchtest.
6. Schritt
Damit dein Türmchen auf einem Stock gut hält kannst Du jetzt mit
dem Ende eines dicken Stifts {oder Werkzeuges} vorsichtig von innen ein Loch eindrücken, da wo später der Stock auf das Zwiebeltürmchen trifft.
7. Schritt
Jetzt gehts ans verzieren. Tob Dich aus. Ich mag die Türmchen aber auch ohne Muster ganz gern. Ich habe zum Beispiel Engobe verwendet um Dots und Streifen auf zu bringen, allerdings muss dann der Ton schon lederhart sein.
Dann lässt Du deine Schätze richtig gut trocknen, mindestens eine Woche. Im Winter eher länger, weil sie ja relativ dick sind.
Dann wird alles bei 950 Grad schrüh gebrannt.
8. Schritt
Endspurt jetzt kannst Du deine Schätze glasieren.
Ich habe damit gespielt matte und glänzende Glasuren zu kombinieren. Oder auch zwei Glasuren überlappend aufgetragen, so dass ein schöner Verlauf entsteht.
Lass alles wieder gut trocknen und dann gehts ab in den Glasurbrand. Ich habe die Keramikschätze bei 1080 °C gebrannt und einer Haltezeit von 20 Minuten. Das war sozusagen der Mittelwert, weil ich viele verschiedene Glasuren benutzt habe.
Ich hoffe dein Balkon oder Garten und die Bewohner darin, freuen sich über ihr neues Zuhause.
Viel Spaß beim ausprobieren!
Alles Liebe Evelyn
Glasuren auf diesem Bild: Avocado, zweidrittel, dann von unten her zweimal Riffgrün, zweidrittel.
Glasuren auf dem zweiten Bild: Zuerst sweethazelnut und sweet Plum in Streifen aufgetragen, dann darüber Riffgrün.
Urheberrechtlich geschützte Anleitung für den privaten Gebrauch.
Hallo! Die sind ja wirklich wunderschön... Töpferst du selber auch? Ich habe über die Tipps nicht so einfach einen Brennservice gefunden, hast du vielleicht einen Tipp für Lübeck und Umgebung?
AntwortenLöschenIch glaube man kann bei der Kunstschule und bei den Marli Werkstätten den Brennofen mitnutzen. Einfach mal dort nachfragen. Viele Grüße, Tanja
LöschenDas ist eine ganz tolle ,gut erklärte Anleitung zum töpfern.Ich bin Anfänger und immer auf der Suche nach Anleitungen , Tipps und Ideen. Das Töpfern ist eine wundervolle Beschäftigung bei der man sich kreativ austoben kann und ich genieße das 😊Danke für deine ausführliche Anleitung .Ich habe große Lust bekommen diese Häuschen nachzugestalten.Wie kann man denn die Glasuren bekommen? Viele Grüße Anne-Kathrin
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